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„Ein klein wenig anders“

Alles vom Bilderbuch bis zum Rezept für den Pride Month

 

In vielen Teilen der Welt wird der Monat Juni von Regenbögen begleitet. Mit dem Sommer startet auch alljährlich der „Pride Month“, oftmals begleitet von Paraden und Demonstrationen. In Deutschland kennt man eher den Christopher Street Day, der Ursprung ist jedoch derselbe. Zurückführen lässt sich die Bewegung auf den Juni 1969, in dem es in den Straßen von New York City – vor allem in der Christopher Street, in der sich die Kneipe Stonewall Inn befand – zu Protesten gegen Polizeirazzien und Diskriminierung. Es war der Auftakt für Proteste die bis heute anhalten, Proteste für Toleranz, Vielfalt und für Liebe in all ihren Formen. Die Regenbogenflagge, der man heute oftmals begegnet ist ein Zeichen der Zusammengehörigkeit, nicht nur für alle, die sich selbst als lesbisch, schwul, bisexuell, asexuell, transgender oder einfach nur queer bezeichnen.

 

Die Auseinandersetzung mit dem Thema LGBTQ in der Literatur ist vielfältig und einen Blick wert, egal in welchem Alter man ist. Hierzu empfehlen wir:

 

  • Olivia Jones – Ungeschminkt. Mein schrilles Doppelleben.
    Alle kennen Olivia Jones – aber kennen Sie «Oliver Jones»? Den Mann, der als Teenager alles auf eine Karte setzte, um endlich das zu werden, was andere damals verachteten: ein Mann in Frauenkleidern? In dieser Biografie erzählt der Travestiekünstler erstmals von den letzten 50 Jahren, von Enttäuschungen, familiären Tragödien, Armut, Liebe und Skandalen. Aber vor allem vom Mut und der Freude am bunten Leben in all seinen Facetten.
  • Tasty Pride - Das Original. 75 Rezepte und Geschichten aus der Queer Food Community.
    Essen hat die besondere Kraft, Menschen zu verbinden, zu nähren und zu beflügeln. Dieses einzigartige Kochbuch ist ein Tribut an all die fantastischen Köch*innen der Queer Community. 75 innovative Rezeptideen von LGBTQ+ Köch*innen und Foodies sprühen vor Kreativität und bieten spannende Geschmackskombinationen. Ergänzt werden sie durch die inspirierenden Geschichten rund um jedes Gericht: die Pasta Puttanesca einer Köchin, die das Herz einer Angebeteten erobert, das Blumenkohlsandwich, das Trost spendet, als Mutter und Tochter sich voreinander outen, oder die Mousse-au-Chocolat-Torte, die während der Präsidentschaft von Barack Obama im Weißen Haus serviert wurde. Diese Gerichte sind so vielfältig und bunt wie die Liebe.
  • Meg-John Barker - Queer - eine illustrierte Geschichte
    Dieser Sachcomic bietet einen umfassenden Grundkurs in Sachen Identitätspolitik, Geschlechterrollen, Privilegien, Ausschlüsse und die Frage, warum wir Geschlecht und Sexualität so sehen, wie wir es heute tun. Historische Entwicklungen treffen aus Psychologie, Biologie und Sprachwissenschaft, Begrifflichkeiten werden erklärt und Theorien näher untersucht. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die mit dem Thema LGBTQ noch nicht vertraut sind.
  • Arabelle Sicardi - Queer Heroes. 53 LGBT-Held*innen von Sappho bis Freddie Mercury und Ellen DeGeneres
    Dieses reich illustrierte Buch feiert die Errungenschaften von LGBTQ-Menschen aus der ganzen Welt, aber erinnert auch daran, dass es nicht immer und überall einfach war und ist, zu seiner Identität zu stehen. Dynamisch gezeichnete Farbporträts inspirierender Vorbilder ergänzen ihre Biografien, die von den spannenden Lebensgeschichten und unglaublichen Erfolgen der 53 Mitglieder der LGBTQ-Community erzählen. Angefangen von Freddie Mercurys Beitrag zur Musik und Ellen DeGeneres' Comig-Out in ihrer eigenen TV-Serie über Jazz Jennings Leben als Transgender-Teen, bis hin zu Leonardo da Vincis "Mona Lisa". Dieses außergewöhnliche und einzigartige Buch zeigt Teenagern, dass alles möglich ist!
  • Claire Alexander - Ein klein wenig anders
    Hier kommen die Plufer! Zusammen haben sie etwas ganz Besonderes vorbereitet. Doch ein Plufer ist ein klein wenig anders. Was werden die anderen wohl dazu sagen? Ein berührendes Bilderbuch, die zeigt, dass es unsere Unterschiede sind, die jeden von uns einzigartig machen.
  • Jessica Love - Julian feiert die Liebe
    Nach „Julian ist eine Meerjungfrau“ dreht es sich in Jessica Loves zweitem Bilderbuch um die Liebe. Zwischen den beiden Bräuten auf der Hochzeit, aber auch zwischen Julian und Marisol, die sich dort anfreunden und den Nachmittag miteinander verbringen. Als Marisols schönes Kleid vom Herumtollen mit dem Hund ganz fleckig ist, hat Julian eine tolle Idee, um ihr zu helfen. Und zum Glück akzeptiert auch Marisols Großmutter die beiden genauso, wie sie sind.

 

Diese und noch viele andere Bücher zu den Themen Sexualität, Identität und Queerness für Kinder, Jugendliche und Erwachsene finden Sie in der Stadtbibliothek.

 


 

Neues aus der Abteilung Fantasy & Science-Fiction

 

Der Sommer zieht endlich langsam bei uns ein, und was gibt es da Schöneres, als sich mit einem guten Buch in die Sonne (oder den Schatten) zu brezeln und die warmen Nachmittage schmökernd zu genießen? Wir von der Bibliothek warten dazu mit einer ganzen Reihe an neuem Lesestoff auf:

Cixin Lius Trisolaris-Trilogie, mehrfach ausgezeichnet und ein Meilenstein der Science-Fiction bekommt unverhofft einen vierten Teil spendiert: Mit „Der Botschafter der Sterne“ setzt der chinesische Autor Baoshu die beliebte Trilogie fort und erzählt die Geschichte vom todkranken Yun Tianming, der als Botschafter bis an die Enden des Universums geführt wird. Der Roman steht seinem gewaltigen Vorbild nicht nur erzählerisch in nichts nach sondern wurde auch von Cixin Liu selbst als Fortsetzung autorisiert.

 

Auch eine weitere Größe der Science-Fiction beglückt uns mit einem neuen Epos. Nach „Der Marsianer“ und „Artemis“ wartet Andy Weir nun mit „Der Astronaut“ auf. Ryland Grace findet sich allein im Weltall neben den Leichen seiner Crew und ohne Erinnerung wieder. Seine Mission: nichts Geringeres als die Rettung der Menschheit.

 

Nicht weniger rasant geht es in der Welt von Scar zu. Nach „Sieben schwarze Klingen“ schickt Sam Sykes seine Protagonistin Sal Kakophonie in „Zehn eiserne Pfeile“ erneut in unauswegliche Situationen. Das Ziel: Sie soll ein magisches Artefakt von der berüchtigten Luftschiffflotte Zehn Pfeile stehlen. Das Ergebnis ist ein packendes Abenteuer voller Action und Humor, das am Ende unvergesslich bleibt.

 

Christina Henry entführt den Leser ein weiteres Mal in dunkle Märchenland. „Die Chroniken von Alice“, die düstere Neuerzählung von Lewis Carrolls beliebtem Roman „Alice im Wunderland“, entlockte der bekannten Vorlage bereits einen neuen Thriller-Charme und gehört zu erfolgreichsten Fantasy-Romanen des letzten Jahres. Der Kurgeschichtenband „Dunkelheit im Spiegelland“ stellt Alice und ihren Partner, den Axtmörder Hatcher, in vier Geschichten vor neue Herausforderungen. Wie sah Hatchers Vergangenheit aus? Was hält Alice selbst vor ihrem Partner geheim? Und welches Unglück könnte ihrer Schwester Elizabeth widerfahren? Eins ist klar: Es bleibt brutal, düster und fesselnd.

 

Siri Pettersens „Rabenringe“-Trilogie erweckte die Welt der nordischen Mythologie zum Leben. Mit „Eisenwolf“ beginnt die Bestsellerautorin ein neues nordisches Fantasy-Epos, das seine Leser in Bann zieht. Protagonistin Juva bleibt, nachdem ihre Familie durch Vardari – den Ewigwährenden, niemals Alternden – bedroht wird, nichts übrig, außer sich auf die Fährte des Erbes der Blutleserinnen zu begeben. Ein dunkles Geheimnis, das einst die Welt verändert hat und es möglicherweise wieder tun wird. Doch um zu überleben, muss sie sich noch viel größeren Herausforderungen stellen: ihrer eigenen Vergangenheit.

 

Diese und noch viele andere spannende Romane erwarten Sie in der Stadtbibliothek!

 


Unterwegs mit der Bibliothek:
Die neue Lust am Wandern

Auch 2021 zieht es wieder Millionen raus in die Natur. So gilt laut Angaben des Wanderverbandes jeder zweite Deutsche als „aktiver Wanderer“, von denen rund 37 Prozent sagen, dass sie erst durch die Corona-Pandemie wieder damit begannen, öfter unterwegs zu sein. Aus diesem Grund sind Wanderführer wieder stark gefragt und auch die Nordhäuser Bibliothek erweitert ihren Bestand laufend…

Viele Jahre war das Wandern nicht gerade die gefragteste Freizeitaktivität der Deutschen. Insbesondere die Wandernadeln und Abzeichen-Sammler an Hut und Gehstock wurden belächelt. Innerhalb eines Jahres kehrte sich das Bild völlig: Insbesondere die Harzer Wandernadel – mit ihren 222 Stempelstellen auf rund 1000 Kilometern – ist frequentiert wie nie. Kein Wunder, da Tagestouren mit schöner Aussicht in den Mittelgebirgen am beliebtesten sind.  

Vor allem junge Menschen unter 25 Jahre sind seit 2020 öfter auf Wanderschaft (45 Prozent), nicht zuletzt durch Instagram, wo schöne Ecken mit anderen geteilt werden. Außerdem wird das Wandern als schnelle Flucht aus dem eingeschränkten Alltag empfunden.

Die Stadtbibliothek Nordhausen erweitert ihren Bereich der Karten, Reise- und Wanderführer laufend, eine Auswahl:

 


Lesetipp für kühle Maitage

 

 

Es war wohl der kälteste April seit 40 Jahren. Und der Mai zeigt sich bisher auch von seiner kühlen Seite. Da muss die Gartenlust noch etwas warten. Was gibt es da Schöneres als ein Leseabenteuer im heimischen Lesesessel. Zumal das Fernsehprogramm oft aus Wiederholungen vergangener Zeiten besteht. In der Stadtbibliothek finden alle Lesefreunde wunderbaren neuen Lesestoff. Für jede und jeden ist etwas dabei. Von den Neuerwerbungen können wir besonders empfehlen:

 

Ines Thorn – Die Buchhändlerin
Bücher und Schicksale: Die Geschichte einer starken Frau, Liebe und Literatur in den 1940er Jahren.

Frankfurt, kurz nach dem 2. Weltkrieg: Christa bricht enttäuscht ihr Germanistikstudium ab, weil sie als Frau an der Universität nicht für voll genommen wird. Zunächst aus Verlegenheit fängt sie an, in der Buchhandlung ihres Onkels auszuhelfen. Bald schon wird das Bücherverkaufen für Christa zur Passion - und die Buchhandlung zu einem Ort, an dem sich Gleichgesinnte treffen, an dem Freundschaften entstehen und sogar Liebe. Doch noch sind die Wunden der Kriegszeit nicht verheilt, und Christa muss all ihre Klugheit und Tatkraft einsetzen, um die Buchhandlung und ihr eigenes Glück zu bewahren.

 

David Safier – Miss Merkel – Mord in der Uckermark
Was macht Angela Merkel, wenn sie in Rente geht? Sie löst Kriminalfälle.

Wir schreiben das Jahr 2022.
Angela ist seit sechs Wochen in Rente in die Uckermark gezogen. Nach dem turbulenten Leben in Berlin fällt es ihr jedoch schwer, sich auf das beschauliche Landleben einzulassen. Als aber der Freiherr Philipp von Baugenwitz vergiftet gefunden wird, erwacht neues Leben in Angela. Endlich wieder ein Problem, das gelöst werden will! Sie macht sich auf die gefährliche Suche nach dem Mörder. Wird Angela ihn finden? Gar das erste Mal in ihrem Leben eine wahre Freundin finden? Oder wird eine der sechs verdächtigen Frauen ihr zuvor den Garaus machen? Fragen, die nur eine große Detektivin beantworten kann!

 

Sylvia Frank – Das Haus der Winde: Asta Nielsen und ein Sommer auf Hiddensee

Eine Liebe auf Hiddensee. Juni 1934: Die dänische Schauspielerin Asta Nielsen will den Sommer auf Hiddensee verbringen. Sie ist in Sorge um ihren Freund Joachim Ringelnatz, dem die Nazis Auftrittsverbot erteilt haben Als sie bei einem Bootsausflug in Seenot gerät, kommt Kai, einer der Fischer, ihr zu Hilfe. Die beiden verlieben sich ineinander, doch eines Tages bestellen hohe Nazi-Funktionäre Asta nach Berlin ein und machen ihr ein Angebot. Sie fällt eine Entscheidung, die ihr Leben für immer verändern wird – und ihre Liebe zu Kai. Eine tragische Liebesgeschichte und ein unvergesslicher Sommer mit Asta Nielsen – erzählt nach wahren Begebenheiten

 

Joël Dicker – Das Geheimnis von Zimmer 622

Eine dunkle Nacht im Dezember, ein Mord im vornehmen Hotel Palace de Verbier in den Schweizer Alpen. Doch der Fall wird nie aufgeklärt. – Einige Jahre später verbringt der bekannte Schriftsteller Joël Dicker seine Ferien im Palace. Während er die charmante Scarlett Leonas kennenlernt und sich mit ihr über die Kunst des Schreibens unterhält, ahnt er nicht, dass sie beide in den ungelösten Mordfall hineingezogen werden. Was geschah damals in Zimmer 622, das es offiziell gar nicht gibt in diesem Hotel ...

 

Felix Kucher – Sie haben nicht gekriegt

Eine Buchhändlerin wider Willen und eine Revolutionärin aus guten Gründen: zwei Frauen, deren Lebenswelten kaum unterschiedlicher sein könnten. Marie wächst behütet in Bayern auf und wird schon früh von ihrem Vater dazu bestimmt, eines Tages seine Buchhandlung zu übernehmen.

Tina wird als Arbeiterkind in bitterer Armut in Norditalien geboren und über den Umweg Hollywood zur Fotografin und kommunistischen Revolutionärin. Sie engagiert sich bis zur Erschöpfung, wo auch immer sie die Partei hinschickt. Welcher Lebensentwurf ist geglückter? Die Revolution zwischen Buchdeckeln oder die mit dem Einsatz von Leib und Leben?

 

Kerstin Sgonina – Als das Leben wieder schöner wurde
Mit Lippenstift und Lebensmut. Drei Frauen bringen mit ihrem mobilen Schönheitssalon Farbe in das Hamburg der 50er Jahre.

1954 sind die dunklen Jahre vorbei, die Wunden des Krieges jedoch noch lange nicht verheilt. Greta Bergström hat fast ihr gesamtes Leben in Stockholm verbracht, bei ihrer Ankunft in Hamburg ist der Himmel über der Stadt so grau wie die Seelen der Menschen. Eine Stelle als Kosmetikerin sucht sie vergebens. Alles ändert sich, als Greta sich mit zwei Frauen anfreundet: Marieke, die aus Ostpreußen fliehen musste und den Nachbarinnen in den Altonaer Nissenhütten die Haare macht; und Trixie, die im feinen Blankenese lebt. Gemeinsam beschließen die drei Frauen, einen mobilen Schönheitssalon zu eröffnen. Nach den schweren Jahren ein Stück vom Glück zu finden, davon träumen auch die drei Freundinnen…

 


 

Aufs Tier gekommen

Spannende und schöne Kindersachbücher, um die Tierwelt zu entdecken

 

So langsam wird das Wetter wieder wärmer, und das heißt, in unseren Gärten, Wäldern und Wiesen summt und zwitschert, kreucht und fleucht es wieder. Was da so alles in unserer Umgebung los ist, lernen kleine und große Tierliebhaber in unseren spannenden Kindersachbüchern.

 

 

Gleich zwei tolle Neuerscheinungen laden zum Entdecken der Welt unserer gefiederten Mitbewohner.
Lara Paulussen entführt in die „Wunderwelt der Vögel“. Gespickt mit Texten von Carolin Hensler gibt es auf den bunt illustrierten Seiten einen Einblick in ihre erstaunlichen Fähigkeiten und Merkmale: Welche Flugarten gibt es? Warum sind manche Vögel schillernd bunt und andere so gut getarnt? Wie ziehen Vogeleltern ihre Küken groß? Und was könnte getan werden, um die Artenvielfalt zu erhalten?
Auch auf den Vogel gekommen ist Illustrator Yuval Zommer. In „Vögel, Flugkunst, Federkleid“ zeigen sich über 60 kleine und große, auffällig bunte oder gut getarnte, fliegende, schwimmende, zwitschernde und krächzende Vögel von allen Seiten. Zum Staunen und Beobachten für kleine und große Vogelfreunde.

Alle Honigliebhaber lädt Ben Bär zur Entdeckungsreise in die Welt der Bienen ein. Denn er mag nicht nur für sein Leben gern Honig, sondern weiß auch ganz genau Bescheid, woher der Honig kommt. Er ist mit Leib und Seele Bienenzüchter. In „Ben Bär, der Bienenzüchter“ können alle, die gern Honig mögen, mehr über die kleinen Krabbeltiere und die Honigherstellung erfahren.

Um ganz andere Tiere geht es bei Jess French und Daniel Long. Diese stellen beeindruckende Tiere vor, die man heute eben nicht mehr findet. In „Verlorene Arten“ gibt es Dinosaurier zu bestaunen, Dodos, aber eben auch Tiere, die erst vor wenigen Jahren ausgestorben sind. Zeit, diese faszinierenden Wesen in ihrem natürlichen Lebensraum zu entdecken und zu erfahren, welche Tiere heute quicklebendig sind, obwohl sie schon als verloren galten.

Wer schon immer einmal mehr über die quakenden Weggefährten wissen wollte, die an Teichen ihr abendliches Konzert anstimmen, der wird bei Owen Davey fündig. „Fantastische Frösche“ erzählt von Goliathfröschen, die so groß werden wie ein kleiner Hund, über Ochsenfrösche, die wie Rinder klingen und dafür nicht einmal den Mund aufmachen müssen, bis zu den unzähligen bunten Pfeilgiftfröschen, deren Hautsekret von den Menschen bei der Jagd verwendet wird alles, was es über die erstaunlich vielfältigen Amphibien zu wissen gibt.

 

Diese und noch viel mehr tierische Sachbücher gibt es in der Bibliothek zu bestaunen und auszuleihen.

 


 

Unendliche Weiten …

            … vor nunmehr 60 Jahren flog der erste Mensch ins All

 

Auf etwa 13,7 Milliarden Jahre wird das Alter des Universums geschätzt. Unser Sonnensystem ist mehr als viereinhalb Milliarden Jahre alt. Als erster Mensch im Weltraum umrundete Juri Alexejewitsch Gagarin am 12. April 1961 die Erde. 108 Minuten dauerte dieses Unterfangen.

Die Lektüre der folgenden Empfehlungen der Stadtbibliothek wird sicher etwas mehr als 108 Minuten in Anspruch nehmen. Sie gewährt jedoch einen Blick „über den Rand der erkennbaren Welt“ hinaus – in die Weiten des Weltalls, seine Geschichte, seine Merkwürdigkeiten und Wunder.

  • Heino Falcke: Licht im Dunkeln. Schwarze Löcher, das Universum und wir
    Es ist eine Weltsensation: Am 10. April 2019 präsentiert Heino Falcke das erste Bild eines Schwarzen Lochs – ein Wendepunkt in der Astronomie, den das »Science Magazin« den Wissenschaftsdurchbruch des Jahres nannte. Heino Falcke erklärt uns, wie es dazu kam, von den ersten Blicken der Menschen hoch zum Himmel bis zur modernen Astrophysik, der Erforschung der schwarzen Löcher und den noch unenthüllten Geheimnissen des Universums – und was das mit ihm und uns Menschen zu tun hat.
  • Harald Lesch: Was hat das Universum mit mir zu tun? Nachrichten vom Rande der erkennbaren Welt
    Ein neuer, nachdenklich machender Blick auf den Menschen aus der Perspektive der Astrophysik, verbunden mit den neuesten bahnbrechenden Erkenntnissen der Astronomie über die Entstehung unseres Sonnensystems, von Erde und Leben, über kosmische Beinahe-Katastrophen für die Erde, über die Raumzeit – und über den Rand der erkennbaren Welt: Schwarze Löcher, Dunkle Materie und Dunkle Energie.
  • Ben Moore: Elefanten im All. Unser Platz im Universum
    Der bekannte Astrophysiker Ben Moore nimmt uns mit auf eine atemberaubende Reise durch 3000 Jahre wissenschaftlicher Erkenntnisse. Auf eine verständliche und äußerst unterhaltsame Art und Weise vermittelt er die Geschichte und Zukunft des Lebens und des Universums. Außerdem zeigt er auf, welchen Platz der Mensch in Raum und Zeit einnimmt … und warum es ohne den Mond gar keine Elefanten gäbe.
  • Ludmila Pavlova-Marinsky: Juri Gagarin. Das Leben
    Fünfzig Jahre nach dem ersten bemannten Weltraumflug erschien dieses Buch über das Leben Juri Gagarins. Mit Originaldokumenten und Hintergrundinformationen, die erst nach der Öffnung der sowjetischen Geheimarchive zugänglich wurden, zeichnet die Journalistin und enge Vertraute der Familie Gagarin, Ludmila Pavlova-Marinsky, Gagarins Werdegang, Raumflug und die rätselhaften Umstände seines tödlichen Unfalls nach. Durch die enge Freundschaft der beiden Familien weiß sie auch von manchem persönlichen Erlebnis mit ihrem »Onkel Jura« zu berichten und zeigt so den Menschen Gagarin von einer bisher unbekannten Seite.

 

… für Himmelsbeobachtende und solche, die es werden möchten
 

  • Hermann-Michael Hahn: Was tut sich am Himmel 2021
    Das praktische Jahrbuch für unterwegs bietet Naturfreunden und Astro-Einsteigern jedes Jahr kurz und übersichtlich alles Wichtige zum Himmelsgeschehen. Mit dem Tageskalender der schönsten Ereignisse und den monatlichen Infos zum Lauf von Sonne, Mond und Planeten werden Sternfreunde kein Himmelsschauspiel verpassen. Zahlreiche Beobachtungstipps und Anleitungen zum Auffinden der Sternbilder runden das Jahrbuch ab.
  • Werner E. Celnik & Hermann-Michael Hahn: Astronomie für Einsteiger
    Ein Astro-Einsteiger hat viele Fragen – und hier kommen die Antworten. Ohne Fachwissen vorauszusetzen, führen die Autoren durch die Gebiete der praktischen Himmelsbeobachtung. Angehende Sternfreunde finden in diesem Buch alles, was sie zur erfolgreichen Ausübung ihres Hobbys brauchen.

 

… für die kleinen Weltraumfaszinierten

  • Stuart Atkinson: Mit Feli durch die Nacht. Planeten, Sterne, Umlaufbahnen
  • Loui Stowell: So wirst du Astronaut! Das Handbuch
  • Steve Parker: Space Kids. Eine Einführung in den Weltraum

 


 

Woche der Rückengesundheit

 

„Erwachsensein besteht eigentlich nur noch aus Müdigkeit und Rückenschmerzen.“, ist ein oft gesagter Satz, den wir scherzhaft jammernd von Freunden oder Familie hören.

Weltweit leiden ca. 84% aller Menschen, unabhängig des Alters im Laufe ihres Lebens, an Rückenschmerzen.

Dabei ist so eine Wirbelsäule ein echtes Wunderwerk. Mit einer Durchschnittslänge von 61 Zentimetern bei Frauen und 71 Zentimetern bei Männern, trägt sie die Last von Kopf, Rumpf und Armen und ermöglicht Bewegungen des Körpers in alle Richtungen.

Statistisch gesehen haben Frauen mehr Probleme im oberen Rücken, Männer dagegen neigen zu Schmerzen im Lendenwirbelbereich.

Für egal welche Schmerzen oder aber auch zur Vorbeugung, feiern wir in der Woche der Rückengesundheit, unsere Rückengesundheit. J

Denn natürlich können wir präventiv vorgehen und an unserer Haltung arbeiten, aber auch mit Fitness, Krafttraining oder Yoga stabilisieren wir unsere Körpermitte.

 

Wir wünschen Ihnen und euch eine schmerzfreie Zeit und viel Freude beim Lesen.

 


 

Gesund und munter durch den Lockdown

Wir alle kennen es seit fast einem Jahr sehr genau: den Verlust unserer bisherigen Normalität. Vielleicht sitzen Sie täglich vor Ihrem Rechner im Homeoffice und vermissen nicht nur Familie, Freunde und sogar die Kollegen, sondern spüren auch das ein oder andere Ziehen im Rücken oder Nacken und so ganz allgemein möchten Sie Ihrem Körper etwas Gutes tun?

Dann kommen die perfekten Lesetipps:

 

Sehr empfehlenswert: „Die besten Hausmittel – was wirklich hilft“ von Dr. med. Franziska Rubin. Hier findet sich wirklich alles – von Asthma über Hautkrankheiten, Kopfschmerzen, Rückenleiden, bis hin zu Zahn – und Zahnfleischproblemen. Zugegeben, mit 464 Seiten anständig dick, aber wir möchten behaupten, nirgends finden Sie so geballte Information in einwandfreier Verständlichkeit, wie in diesem Buch.

Alle, die die Krankheit nicht einfach nur loswerden möchten, sondern sich dafür interessieren, wie sie überhaupt entsteht, sind mit dem Buch von Dr. med. Marianne Koch „Unser erstaunliches Immunsystem“ wunderbar beraten. Gesundheitliches Basiswissen wird vermittelt, zudem brandaktuell in Bezug auf Corona. Auch über Ihr Schlafverhalten, mögliche Allergien und was den Körper im Alltag belastet, finden Sie hier eine Antwort. Ganz besonders spannend für Biertrinker: Das Immunsystem kann einen halben Liter täglich gut verschmerzen, wer allerdings regelmäßig mehr trinkt, schwächt seine Abwehrkräfte.

Kommen wir nun zu dem Körperteil, den wir und andere als erstes sehen: richtig, der Haut! Die Haut transportiert so unglaublich viel von innen nach außen - über Ausschläge, Pickel, Pusteln und Juckreiz. „Die Ernährungs-Docs“ Dr. med. Matthias Riedl, Dr. med. Anne Fleck und Dr. med. Jörn Klasen haben die besten Ernährungsstrategien bei Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne und Co. Das Schöne an diesem Exemplar ist, dass neben Fachwissen auch über 60 Rezepte für eine gesunde Haut mit inbegriffen sind – die sehen lecker aus und schmecken!

Sie sind fit, gesund, mit strahlender Haut und einem intakten Immunsystem, aber eine Nackenverspannung macht Sie fertig? An dieser Stelle erst einmal gute Besserung! Vielleicht helfen Ihnen folgende Bücher:

Prof. Dr. med. Gustav Dobos beschreibt in seinem Werk „Endlich schmerzfrei und wieder gut leben“, wie Sie die körpereigenen Heilungskräfte aktivieren können. Egal ob Kopfschmerz, Rückenschmerz, Migräne oder Gelenkschmerz – auf 316 Seiten in Nachttischgröße sind Sie bestens informiert.

Auch sehr zu empfehlen ist von Dorit-Zimmermann- „Wege aus der Schmerzspirale“. Anders, als in anderen Ratgebern, erfahren Sie hier, was Schmerz überhaupt ist und wie er entsteht - die unterschiedlichen Schmerztypen, welche Rolle soziale und psychische Faktoren bei Schmerzen spielen und selbstverständlich finden Sie auch hier ganzheitliche Therapieansätze.

Wir wünschen Ihnen eine wunderbare Zeit, gerade für sich selbst. Wer weiß, wann wir wieder dazu kommen, so in unseren eigenen Körper hinein zu spüren, wie jetzt ist der Corona-Zeit?!

 


 

150 Jahre deutscher Nationalstaat

Vor 150 Jahren, im Januar 1871, wurde der moderne deutsche Nationalstaat gegründet. Viele Neuerscheinungen blicken 2021 auf dieses historische Ereignis, insbesondere auf die Zeit des Kaiserreichs, nebst seiner Nachwirkungen zurück. 

 

Neuerscheinungen:

  • Christoph Nonn: 12 Tage und ein halbes Jahrhundert. Eine Geschichte des deutschen Kaiserreichs 1871-1918. C. H. Beck, München 2020. 686 Seiten.
    • Die Entwicklung des modernen deutschen Nationalstaats war geprägt von immenser wirtschaftlicher Dynamik, jedoch auch von politischem Stillstand, demokratischen Lernprozessen und autoritärer Verkrustung, bahnbrechenden Sozialreformen und heftigsten sozialen Konflikten. In zwölf Kapiteln, die jeweils von den Ereignissen eines bestimmten Tages ausgehen, beleuchtet Christoph Nonn diese faszinierend bunte Epoche und lässt die Menschen lebendig werden, die sie gestalteten und durchlebten. So etwa der Künstler Anton von Werner, der die Kaiserproklamation gleich mehrfach malte, Julie Bebel, die selbstbewusst in der Politik wie in der gemeinsamen Drechslerwerkstatt an die Stelle ihres Manns August trat, wenn der wieder einmal im Gefängnis saß, oder der Schuster Wilhelm Voigt, der als «Hauptmann von Köpenick» eine Stadt zum Narren hielt und damit eine Nation zum Lachen brachte.

 

  • Christoph Jahr: Blut und Eisen. Wie Preußen Deutschland erzwang. C. H. Beck, München 2020. 368 Seiten.
    • Was am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles inszeniert wurde, war die wohl folgenreichste machtpolitische Revolution des 19. Jahrhunderts: die Gründung des deutschen Kaiserreiches. Während jahrhundertelang eine lose verbundene Ansammlung von Staaten der Mitte Europas ihr Gesicht gegeben hatte, war nun ein Nationalstaat entstanden, der durch seine Lage, Größe und wirtschaftliche Stärke den Kontinent nachhaltig veränderte. Wie konnte damals gelingen, woran zuvor Generationen gescheitert waren? Christoph Jahr erzählt die dramatischen Ereignisse neu, durch die Preußen Deutschland erzwang, und zeigt, wie die Reichsgründung bis heute fortwirkt.

      «Nicht durch Reden oder Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden ..., sondern durch Eisen und Blut.» So begründete Otto von Bismarck am 30. September 1862 im preußischen Abgeordnetenhaus die Notwendigkeit erhöhter Militärausgaben. Zehn Jahre später hatten die Waffen gesprochen – im Krieg gegen Dänemark 1864, im innerdeutschen Krieg zwischen Österreich und Preußen 1866 und schließlich im deutsch-französischen Krieg von 1870/71. Christoph Jahr lässt die Geschichte der Reichsgründung lebendig werden und zeigt, wie groß die Widerstände waren – von Außen, aber auch im Inneren. Dabei verbindet er die Ereignisgeschichte mit den großen Trends der Zeit und die Perspektive von oben mit den Erfahrungen von unten. Ob überzeugungstreue Liberale, entschiedene Konservative oder preußenkritische Süddeutsche: die zynische Machtpolitik Bismarcks fand viele Kritiker. Nichts war alternativlos und alles hätte anders kommen können. Doch die Art und Weise, wie Preußen Deutschland erzwang, hatte Konsequenzen, die bis heute spürbar sind.

 

  • Eckart Conze: Schatten des Kaiserreichs. Die Reichsgründung von 1871 und ihr schwieriges Erbe. dtv, München 2020. 288 Seiten
    • Die „Kriegsgeburt“ des Kaiserreich ist nach Eckart Conze kein positiver Bezugspunkt des wiedervereinigten, postnationalen, demokratischen Deutschlands, sondern allenfalls ein Beispiel für die Gefahren einer Renationalisierung. 

      Wie demokratisch war der neue Staat? Hat sich Deutschland damals auf einen „Sonderweg“ in die Moderne begeben? War in der Reichsgründung der Weg zum Ersten Weltkrieg bereits angelegt. Was verbindet 1871 und 1933, was Versailles und Auschwitz?

      Die Bundesrepublik stehe nicht in positiver Verbindung zur Reichsgründung: »Es gibt nichts zu feiern. Das Reich von 1871, es ist vergangen. Das Deutschland der Gegenwart steht nicht in seiner Tradition.«

 

  • Oliver F. R. Haardt: Bismarcks ewiger Bund. wbg Theiss, Darmstadt 2020. 944 Seiten
    • Wie verwickelt der Weg zur deutschen Einigung 1871 war, erzählt Oliver Haardt in seinem Werk anhand der Verfassungsgeschichte des Reiches und setzt damit einen ganz anderen Schwerpunkt als die deutschen Autoren. So sei das Deustche Reich kein von Preußen dominierter Autokratenstaat gewesen, sondern ein föderaler Verfassungsstaat.
      Stark nach außen, instabil nach innen: Innenpolitische Machtkämpfe hielten das Regierungssystem ständig im Fluss. Trotz aller internen Spannungen konnte sich das Kaiserreich jedoch zum ersten deutschen Nationalstaat entwickeln, aus dem die Weimarer Republik hervorging. Die politische Kultur des Kaiserreichs hinterlässt bis heute Spuren in der europäischen Politik. Zum Beispiel ähneln die Föderalstrukturen der Europäischen Union denen des Kaiserreiches in einigen wichtigen Punkten in bemerkenswerter Weise.

 

Schon länger im Bestand:

  • Tobias Arand: 1870/71 - die Geschichte des Deutsch-Französischen Krieges erzählt in Einzelschicksalen.  Hamburg, Osburg Verlag, 2019.
  •  Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom scheitern im Herzen der Macht. Darmstadt, wbg Theiss, 2018.
  • Christopher Clark: Wilhelm II. Die Herrschaft des letzten deutschen Kaisers. München, Pantheon, 2018.
  • Klaus-Jürgen Bremm: 1866. Bismarcks Krieg gegen die Habsburger. Darmstadt, Theiss, 2016.
  • Christoph Nonn: Bismarck. Ein Preuße und sein Jahrhundert. München, Beck, 2015.
  • Deutschland um 1900. Ein Porträt in Farbe. Köln, Taschen, 2015.
  • Frank Lorenz Müller: Der 99-Tage-Kaiser. Friedrich III. von Preußen - Prinz, Monarch, Mythos. München, Siedler, 2013. 

 


 

Hölderlin, Hegel & Beethoven


Das Jahr 1770 – Der britische Seefahrer James Cook entdeckt die Ostküste Australiens. In Dänemark bricht eine schwere Pockenepidemie aus. Am 16. Mai heiratet Maria Antoinette in Versailles den französischen Thronfolger Louis Auguste, der spätere König Ludwig XVI. Im Kurfürstentum Sachsen wird die Folter abgeschafft.

Johann Christian Friedrich Hölderlin, Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Ludwig van Beethoven werden geboren. Der Dichter, der Philosoph und der Komponist begingen und begehen dieses Jahr ihr 250. Jubiläum – ein Grund mehr um einen Blick auf das Leben und Schaffen der drei Herren zu riskieren.

Hölderlin kam am 20. März 1770 in Lauffen am Neckar zur Welt. 1794 beendete er sein Studium der Theologie – beschloss jedoch, nicht Pfarrer, sondern Dichter zu werden. Er, der wie Hegel und Beethoven angetan war von den Ideen der Französischen Revolution, veränderte nicht nur die gewohnten Gedichtformen, sondern erdachte auch neue Worte und versuchte somit der Welt in seinen Gedichten ein neues Antlitz zu verleihen – mehr Freiheit, mehr Menschlichkeit, mehr Schönheit. Zu seiner Zeit wurde der Lyriker geschätzt und verehrt, jedoch nur von wenigen verstanden. Erst im 20. Jahrhundert begann die Anerkennung seiner literarischen Leistung.
Folgen Sie Peter Härtling auf den Lebensspuren des Dichters in dem biographischen Roman „Hölderlin“, welches der Verfasser als den Versuch einer Annäherung bezeichnete. Möglicherweise kann man sich jemandem, der ein so bewegtes und zum Teil rätselhaftes Leben führte, lediglich annähern. Um sich mit seinem Werk vertraut zu machen, empfehlen wir Friedrich Hölderlins „Werke in einem Band“.

Erwähnung findet Hölderlin auch in den Biographien „Hegels Welt“ von Jürgen Kaube und „Hegel. Der Philosoph der Freiheit“ von Klaus Vieweg. Diese widmen sich dem Leben und Wirken des am 27. August 1770 in Stuttgart geborenen Philosophen Hegel, der sich während seines Studiums der Philosophie und evangelischen Theologie in Tübingen mit dem Dichter zeitweilig ein Zimmer teilte. Die jungen Männer freundeten sich an und trafen sich morgens um vier zum gemeinsamen Gedankenaustausch – wer verschlief, wurde bestraft, indem er seine Weinration abtreten musste.
Weltruhm erlangte Hegel durch sein Wirken an der Berliner Universität. Neben Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Wilhelm Schelling gilt er als wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus. Nähern Sie sich dem Denken und Werk des Philosophen, für den das Leben aus immerwährender Veränderung bestand und die Vernunft den Ursprung aller Wirklichkeit darstellte, mit der Lektüre Dina Emundts‘ und Rolf-Peter Horstmanns „Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Eine Einführung“ an.

Der dritte Jubilar in diesem Bunde bedarf sicher weniger Worte – Ludwig van Beethoven gilt immerhin als weltweit berühmtester deutscher und meistgespielter klassischer Komponist. Sein genaues Geburtsdatum ist ein Rätsel; getauft wurde er am 17. Dezember 1770 in Bonn. Auf eine nicht gewöhnliche, eigene Art und Weise widmet sich der bekannte, im letzten Jahr verstorbene Musikwissenschaftler Martin Geck in „Beethoven. Der Schöpfer und sein Universum“ dem Leben und Schaffen des Komponisten – in Porträts stellt er Leitfiguren, Zeitgenossen sowie Nachkommende vor und gewährt dem Leser so einen Einblick in das Universum Beethovens.
Einen weiteren ungewöhnlichen Einblick in das Leben des Künstlers bietet die Graphic Novel „Beethoven. Unsterbliches Genie“ von Peer Meter und Rem Broo, die sich den Tagen nach Beethovens Tod widmet und in Rückblenden aus dessen Leben sowie von der ihn zu Lebzeiten umgebenden Gesellschaft erzählt.
Eine letzte Empfehlung sei Verena Maatmans Roman „Frau Beethoven. Die unsterbliche Geliebte“. Erzählerisch verarbeitet die Autorin die Liebesgeschichte zwischen Josephine von Brunsvik und Ludwig van Beethoven – zentrale Figur ist die junge Adlige, an die der Komponist Zeit seines Lebens mindestens 13 Liebesbriefe richtete, in denen er sie unter anderem als „Liebe, geliebte, einzige ..“ bezeichnete.

 


 

Fremde Welten erkunden in der Bibliothek

 

In Zeiten, in der wir unsere reale Welt nur noch schwer erkunden können, müssen wir unseren Entdeckungsdrang anderweitig ausleben. Was könnte uns besser entführen, als ein gutes Buch? Der Bereich Fantasy und Science-Fiction der Stadtbibliothek ist voll von Neuerscheinungen, die auf interessierte Leser und Leserinnen warten.

 

Wer den Namen Christopher Paolini kennt, erinnert sich meist sofort an „Eragon“. Die weltweite Besteller-Jugendbuchreihe schrieb er schon mit 15 Jahren. Nun erschien mit „Infinitum – Die Ewigkeit der Sterne“ sein neuer Roman, diesmal vor allem für erwachsene Leser. Er erzählt von Kira Navarez, einer jungen Forscherin, deren Traum, neue Welten zu erkunden, schnell zum Albtraum wird. Bei einer Erkundung eines fremden Planeten entdeckt sie etwas, was nie zuvor ein Mensch gesehen hat, und hält auf einmal das Schicksal der gesamten Menschheit in ihren Händen.

 

Ein für Film- und Sci-Fi-Fans geläufiger Titel kleidet sich im neuen Gewand: Die Vorlage für David Lynchs 1984 erschienenem Film „Der Wüstenplanet“ und der nun für 2021 angekündigten Neuverfilmung „Dune“ erscheint jetzt in der Neuübersetzung. Wer einen Klassiker der Zukunftsliteratur neu erleben möchte, kann nun in den ersten zwei Bänden – „Der Wüstenplanet“ und „Der Herr des Wüstenplaneten“ – gemeinsam mit Paul Atreides in die Welt des Planeten Arrakis reisen und die Intrigen aufdecken, die ihn dort erwarten.

 

Eine Zukunft aus anderer Sicht präsentiert Martha Wells im „Tagebuch eines Killerbots“.

„Nach dem Hacken meines Chefmoduls hätte ich glatt zum Massenmörder werden können, aber dann ist mir klargeworden, dass ich auf den kombinierten Feed der Entertainmentkanäle zugreifen konnte, der über Firmensatellit reinkam.“ So beginnt die Erzählung des selbsternannten Killerbots, der sein Leben eigentlich lieber mit Filmen und Serien verbringen würde, als mit seiner Arbeit als Security-Roboter. Einen Strich durch die Rechnung macht ihm ein Team von Wissenschaftlern, die er auf einer gefährlichen Mission beschützen soll. Der gefühlvolle Mix aus Humor und Action wurde mehrmals prämiert, unter anderem dreimal mit dem renommierten Hugo Award.

 

Besteht Interesse an der Gegenwart und näheren Zukunft, so ist die Kurzgeschichtensammlung „Quantenträume“ zu empfehlen. Hierin beschäftigen sich namhafte Autoren aus China mit dem Trendthema Künstliche Intelligenz. Ob intelligenter Plüsch-Seehund, der seine eigene Sprache erfindet, eine Maschine, die in einem buddhistischen Kloster einen Rückzugsort sucht, oder ein Haushaltsroboter, der in einen Mordfall verwickelt wird: In fünfzehn gesammelten Erzählungen setzen sich die Autoren emotional und kritisch mit der Frage auseinander, was Künstliche Intelligenz für unsere Lebenswelt bedeutet.

 

In das verschneite Russland zur Zeit der mongolischen Invasion entführt der zweite Band der Winternacht-Trilogie von Katherine Arden, „Das Mädchen und der Winterkönig“. Während der erste Band noch tief in den Wäldern Russlands spielte, begleiten wir Protagonistin Wasja nun in die Metropole Moskau. In Männerkleidung getarnt findet sie sich am Hof des Prinzen wieder. Schnell wird Wasja – dank der Ratschläge des Winterdämons – zur engsten Vertrauten des Prinzen. Doch niemand am Hof darf je erfahren, dass der tapfere Kämpfer aus dem klirrend kalten Norden eigentlich eine junge Frau ist ... Der zauberhafte Schreibstil der Autorin ließ die Magie des verschneiten Winterwaldes und seiner Geister schon im ersten Band spürbar werden. Auch die Fortsetzung ist wieder einen Blick wert.

 

An einem weniger zauberhaften Ort findet sich die Protagonistin von Sam Sykes‘ „Sieben schwarze Klingen“ wieder, nämlich im Gefängnis am Tag ihrer Hinrichtung. Viel bleibt ihr in diesem Moment nicht, außer zu erzählen. Davon, wohin der Offizier verschwunden ist, der mit ihr gesehen wurde. Von der Zerstörung, die sie hinterlassen hat. Und von den Magiern, die ihr alles genommen haben und an denen sie sich zu rächen gedenkt. Bewaffnet mit einer magischen Pistole, einem Schwert namens Jeff und einer Flasche Whiskey geht sie auf die Jagd und wird verwickelt in ein Abenteuer, das man am liebsten gar nicht wieder zur Seite legen würde.

 

Ebenfalls in Gefangenschaft befindet sich Vaelin al Sorna, ein Mann mit vielen Namen: Schwert des Königs, Dunkelklinge, Rabenschatten und, vor allem, Hoffnungstöter. Doch all das ist Vergangenheit, denn nun ist er an Bord eines Schiffs, das ihn zu dem Ort bringen soll, an dem es für ihn um Leben und Tod geht. Die Rabenschatten-Trilogie von Anthony Ryan zeigt den Werdegang des berühmten Kämpfers und was nötig ist, um ein Reich zu retten.

 

Eine Welt voll Magie und Maschinerie gibt es zu entdecken in „Der Schlüssel der Magie“ von Robert Jackson Bennett. Der Auftakt der Founders-Trilogie beginnt mit einem Diebeszug. Diebin Sancia besitzt – unfreiwillig – eine besondere Fähigkeit. Was auch immer sie berührt, erzählt ihr seine Geschichte. Das macht sie zu einer verdammt guten Diebin, aber auch zu einem Ziel, denn ihre neueste Beute ist mehr als nur ein einfacher Schlüssel. Und jedes der mächtigen Handelshäuser wird dieses Artefakt besitzen wollen.

 

Natürlich gibt es daneben auch weitere spannende Bücher zu entdecken. Ein Besuch lohnt sich!

 

 


 

Lesefutter für Jugendliche und Jugendbuch-Fans

 

Im Jugendbereich der Stadtbibliothek gibt es ab sofort wieder viele neue Medien auszuleihen.

 

Für alle, die sich in andere Welten und Zeiten wünschen empfiehlt die Bibliothek die neue Reihe “Vortex“ von Anna Benning. Darin wird die Welt durch Vortexe verändert und die Protagonistin Elaine versucht die Welt vor diesen zu beschützen.

 

Die bekannten Netflix-Serien „Riverdale“ und „Chilling Adventures of Sabrina“ sind jetzt nicht nur zum streamen erhältlich, sondern auch zum Ausleihen und Schmökern. Die spannenden Vorgeschichten bilden den Anfang neuer Buchreihen.

 

Disney-Fans aufgepasst!

In der Bibliothek gibt es ab sofort die neue Jugendbuch Reihe von Serena Valentino über die Bösewichter der Disney-Prinzessinnen. Den Auftakt macht „Die Schönste im ganzen Land“, in der das Märchen über die böse Stiefmutter Schneewittchens erzählt wird. In „Das Biest in ihm“ erfahrt Ihr die Geschichte rund um den schönen Prinzen, der in das Biest verwandelt wurde, aus der Geschichte „Die Schöne und das Biest“.

 

„Ausschneiden, kopieren, einfügen: Wenn das Leben nur so einfach zu bedienen wäre wie Photoshop.“, so wird unter anderem das Buch „Oben ohne“ beschrieben. Es erzählt die Geschichte von Amelie, die sich unwohl in ihrem Körper und ihrer Klasse fühlt bis eines Tages eine neue Mitschülerin in die Klasse kommt, die ihr hilft beliebt zu werden. Ein tolles Jugendbuch, das das Leben der Teenies beschreibt.

 

„Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete“ basiert auf einer wahren Geschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Denn Stefania rettete 13 Menschen, indem sie sie vor den Nasen der Nazis versteckte. Eine spannende Geschichte für Jugendliche über Mut und Zivilcourage aus einer dunklen und gefährlichen Zeit.

 

Für die Fantasy-Leser gibt es den Beginn der neuen Trilogie „Otera“. Eine spannende Geschichte über die junge Deka und was die Farbe ihres Blutes mit ihrem Leben als Soldatin in der Armee der unsterblichen Alaki zu tun hat.

 

Natürlich gibt es noch viel mehr Neues im Jugendbereich, neue Einzelromane, neue Reihen sowie Reihenfortsetzungen. Eine bunte Mischung, bei der für jeden etwas dabei ist.

 

Ein Besuch lohnt sich!